In der Medizin- und Pharmabranche ist Einwegmaterial Standard. Doch immer mehr Home-Use-Produkte erfordern einfache Medikamentensysteme. Gleichzeitig steigt die Nachfrage an Behandlungen. Diese Einwegprodukte werden nach der Anwendung oftmals verbrannt oder in Deponien entsorgt. Das Problem: Durch den kurzen Lebenszyklus gehen die hochwertigen Materialien in der Kreislaufwirtschaft verloren.

In diesem stark regulierten Markt stiess das Projekt auf unerwartete Probleme, wie etwa die EU-ADR-Vorschriften für den Transport gefährlicher Güter. Auf dem Weg zum geschlossenen Kreislauf gibt es noch viel zu lernen und zu optimieren. Jedoch freut sich unser Team auf diese Aufgaben und setzt dabei neue Massstäbe für den zirkulären Materialfluss.

Die nachhaltige Produktentwicklung fordert uns Designer:innen bereits seit den Sechzigerjahren heraus. Um zukunftsgerichtete Medizinprodukte für einen langfristigen Lebenszyklus zu entwickeln, nutzten wir die internationalen Vorschriften zur Risikominimierung. Diese halfen uns dabei, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu erkennen und in die Realisierung zu integrieren – immer zum Wohl der Patient:innen. Ein Rücknahmeangebot beschleunigt die EU Marktzulassung und dynamisiert zum zirkulären Produkt.

In den vergangenen fünf Jahren haben wir in medizinische Forschung, Ausbildung sowie gemeinsame Innovationsprojekte investiert – und mit dem circulab ein Kompetenzzentrum gegründet. Dabei haben wir gemeinsam mit Johnson & Johnson und weiteren Partnern ein Kreislaufsystem für Autoinjektoren entwickelt. Dazu gehört unter anderem die Zusammenarbeit mit den nationalen Poststellen. Diese stellen den Transport von den Patient:innen zu unserer Disassembly-Anlage sicher. Weitere Massnahmen umfassen die Robotersortierung und Erkennung der unterschiedlichen Autoinjektoren für die automatische Demontage sowie die anschliessende Weiterleitung zum Hersteller zur erneuten Produktion.